Die Rosenstadt Dornburg

Dornburg mit seiner über 1000-jährigen Geschichte ist heute vor allem durch die drei über dem Saaletal thronenden Schlösser bekannt, welche aus verschiedenen Epochen stammen und jedes für sich Orte geschichtlicher Ereignisse zu erzählen hat.

Darüber hinaus hat die Stadt Dornburg eine lange, wechselvolle und interessante Geschichte. Ottonische Kaiser hielten sich hier in ihrer Pfalz auf, der sächsische Bruderkrieg und der Dreißigjährige Krieg hinterließen Spuren und Goethe weilte oft hier. Mehrere Töpfereien gab es, u.a. die keramische Klasse des Weimarer Bauhauses. Und seit über 100 Jahren wird hier Pflanzenforschung betrieben.

Schauen wir zur Hangkante hoch über der Saale zeigen sich stolz die drei Schlösser mit ihren vielfältigen Gärten. Diese prädestinierte Lage trägt der Anlage zu Recht den Titel „Balkon Thüringens“, die seit 2009 in der Obhut der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ist.

Zur Rosenblüte sind die Schlossgärten und die rund 800-Einwohner zählende Stadt Anziehungspunkt für zahlreiche Gäste. Bereits Goethe lobte die „Rosenlauben [am Rokokoschloss] bis zum Feenhaften geschmückt“ und ergänzt zur Dornburger Blütenpracht in den Sommermonaten: „mir erscheint das alles in erhöhteren Farben wie der Regenbogen auf schwarzgrauem Grunde."

Jedes Jahr feiert die Stadt am letzten Wochenende im Juni das Kinder- und Rosenfest. Dieses schöne Heimat- und Volksfest ist mit einer über 150-jährigen Geschichte verbunden. Bereits im Jahre 1873 wurde dieses Fest vom Stadtchronisten erwähnt. Am 24. Juni dieses Jahres geruhte der Großherzog Carl Alexander von Sachsen- Weimar- Eisenach (1818-1901) mit seinem Hofstaat seinen 55. Geburtstag in den Schlössern zu Dornburg zu feiern. Angeführt vom Bürgermeister und den Ratsherren zogen der Schützenverein mit Trommeln und Fahnen sowie die Kirchgemeinde und mit besonderer Begeisterung die Schuljugend durch den Schlossgarten und
brachten dem höchst erfreuten Landesvater ihre Huldigung zum Geburtstag dar. Ein Strauß Blumen wurde von einem jungen Mädchen
überreicht. Die Kinder und Armen bekamen Geschenke, denn am Geburtstag seiner Hoheit durfte in der Stadt niemand hungern. Aus heutiger Sicht können wir diesen Tag, den 24.Juni 1873, wohl mit Recht als Geburtsstunde unseres Kinder- und Rosenfestes betrachten. 
Noch mehrfach pflegte der Landesvater zur besten Rosenblüte seinen Geburtstag in Dornburg zu feiern. Daraus erwuchs die Tradition, das letzte Juni-Wochenende festlich in der Stadt zu feiern. Aus der jungen, Blumen überreichenden Gratulantin wurde in den folgenden Jahren die Rosenkönigin. Und so feiern wir auch heute noch zusammen mit unseren zahlreichen Gästen das Dornburger Kinder- und Rosenfest.“

Im Jahr 2022 feierten wir nach einer Wiederbelebung 1972 unser 50. Kinder- und Rosenfest und als einen der Höhepunkte konnten wir die mittlerweile mehrfach prämierte Neuzüchtung (Rosen Tantau) einer Edelrose – die „Dornburger Schlossrose“ – feierlich in den Schlossgärten taufen.

Sie alle haben nun gehört, wie prägend und dominant die Rose in unserem wunderschönen Städtchen ist. Zurecht hat uns die Deutsche Rosengesellschaft e.V. kürzlich mit dem Titel „Rosenstadt Dornburg“ ausgezeichnet. 

Die Anregung zum Titel Rosenstadt gaben der Züchter der „Dornburger Schlossrose“ Jens Krüger, Markus Brunsing aus Baden-Baden und unser Museumskurator der Dornburger Schlösser und Freund Christian Hill. Im September 2022 hat Kati Schenke, Vorsitzende des Dornburger Rosenfest e.V. und stellvertretende Ortteilbürgermeisterin, die Stadt Dornburg in Baden-Baden zum Treffen der Rosenstädte vorgestellt.  Der Vorstand der Deutschen Rosengesellschaft e.V. hat anschließend beschlossen, dass die Kriterien in den Kreis der Rosenstädte aufgenommen zu werden, erfüllt sind und so darf sich Dornburg „Rosenstadt“ nennen. 
Wir freuen uns auf alle Mitglieder, Rosenzüchter und Rosenfreunden die die jüngste Rosenstadt besuchen.